Foto: Ankunft der Foxhounds aus England auf dem Güterbahnhof Hamburg 1923, 2. von rechts: Master Georg Skowronski, in der Mitte Huntsman Freddy Wichmann und Frau Skowronski
Der Hamburger Schleppjagd-Verein unterhält die älteste aktive deutsche Meute mit dem Zuchtstandard des englischen Foxhounds.
Die ersten 2 ½ Koppeln Foxhounds wurden Anfang 1948 aus britischen Beständen übernommen und bereits wenig später durch einige, von den damals in Wolfenbüttel stehenden Life-Guards, deren Meute im wesentlichen Beaufort-Linien führte, ergänzt. In den 60er und 70er Jahren wurden Jagdmeute und Zucht mehrfach durch Importe bekannter englischer und irischer Meuten verstärkt. Zahlreiche Hounds konnten auch an befreundete Meuten oder junge im Aufbau befindliche Meuten abgegeben werden. Die Zahl der Meets – innerhalb und außerhalb der Saison – konnte auf mehr als 50 pro Jahr ausgeweitet werden. Während der Hauptsaison wurde ständig Sonnabend und Sonntag geritten. In den Monaten August und September auch mittwochs um 6:30 Uhr.
Auf die Initiative von Hans Giele als Master des Hamburger Schleppjagd-Vereins gehen einige wichtige Neuerungen zurück, durch die die Jagdreiterei in der Nachkriegszeit wesentlich beeinflusst wurde. Um beim Wiederaufbau der Meuten kurzfristig wieder einen hohen Zuchtstandard zu erreichen, wurden Meute-Vergleichsschauen veranstaltet, zu denen schon früh auch Richter und Experten von den britischen Inseln herangezogen wurden.
Die Kennelanlage Wiemerskamp in Hamburg musste 1995 aufgegeben werden. Auf Gut Schnede in Vierhöfen/Nordheide entstand der neue Kennel mit einem 6 ha großen Auslauf- und Trainingsgelände. Der Huntsman und einige Mitglieder der Equipage wohnen heute in unmittelbarer Nähe auf dem Gut. Schwerpunkte der Arbeit im Kennel sind die tägliche Versorgung, Pflege, Auslauf und Training der ca. 60 Foxhounds mit dem Ziel, 15 bis 20 jagdfähige Koppeln ständig einsatzfähig zu halten. Dazu ist Zucht, Aufzucht, Ausbildung und Training von Junghunden erforderlich.